Herzmuskelerkrankung untersuchen: Welche Möglichkeiten gibt es?

Herzmuskelerkrankungen – dies ist ein Sammelbegriff für verschiedene Erkrankungen, bei denen sich die Struktur des Herzmuskelgewebes verändert. Dadurch wird das Herz weniger leistungsfähig und es kann im weiteren Verlauf zu einer zunehmenden Herzschwäche, einer Verdickung (Hypertrophie) oder einer Erweiterung (Dilatation) des Herzmuskels kommen. Symptome wie verminderte Belastbarkeit, Brustschmerzen, Atemnot oder Flüssigkeitsansammlungen in Lunge und Beinen können auf das Vorliegen einer solchen Kardiomyopathie hinweisen. Es ist wichtig, eine Herzmuskelerkrankung genau zu untersuchen, um eine geeignete Therapie einleiten zu können. Neben der typischen Diagnostik bei Ihrer Kardiologin oder Ihrem Kardiologen wie (Langzeit-)EKG, (Langzeit-)Blutdruckmessungen oder Herzultraschall können Sie bei uns zur Differentialdiagnostik auch die CT und MRT durchführen lassen.

Zwei Hauptgruppen von Herzmuskelerkrankungen

Grundsätzlich unterscheiden Medizinerinnen und Mediziner zwischen zwei großen Gruppen von Herzmuskelerkrankungen:

Primäre Kardiomyopathien

Sie betreffen den Herzmuskel selbst und entstehen direkt darin. Ursachen sind z. B. Durchblutungsstörungen des Herzens oder Entzündungen des Herzmuskels. Primäre Kardiomyopathien können angeboren sein. Sie können sie aber auch im Laufe Ihres Lebens erwerben.

Sekundäre Kardiomyopathien

Diese Form von Herzmuskelerkrankungen hat ihren Ursprung nicht im Herzen selbst, sondern entsteht durch Erkrankungen, die auch andere Organe betreffen können. Dazu gehören z. B. Bindegewebs-, Stoffwechsel- oder Autoimmunerkrankungen. Zudem werden die Auswirkungen, die Alkohol, Nikotin oder Drogen auf das Herz haben können, zu den sekundären Kardiomyopathien gezählt.

Herzmuskelerkrankung untersuchen

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Wichtig: Diagnostik der Art und Weise, wie der Herzmuskel geschädigt ist

Dilatative Kardiomyopathien

Dies ist die häufigste Form der Herzmuskelerkrankung. Schädigungen des Herzmuskelgewebes führen zu einer Schwächung der Herzwand. Dadurch kommt es zu einer Erweiterung einer oder beider Herzkammern, auch Dilatation genannt. Die Folge ist eine verminderte Leistungsfähigkeit des Herzens. Es pumpt weniger Blut in den Kreislauf. Die Ursachen sind vielfältig. Durchblutungsstörungen durch Gefäßverkalkung oder die koronare Herzkrankheit können dazu führen, aber auch Entzündungen des Herzmuskels (v. a. durch Viren). Auch Stoffwechsel- oder Autoimmunerkrankungen, Herzklappenerkrankungen, die Einnahme von Schadstoffen oder genetische Ursachen sind mögliche Auslöser.

Hyperthrophe Kardiomyopathie

Durch eine Verdickung des Herzmuskels, meist in der linken Herzkammer (Hypertrophie), kann diese weniger Blut aufnehmen und in den Kreislauf pumpen. Zudem kann der Blutfluss in den Herzkranzgefäßen eingeschränkt sein. Dadurch wird der Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Die Folge: Die Leistungsfähigkeit nimmt (weiter) ab. Die hypertrophe Kardiomyopathie kann zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen führen und gilt als häufigste Ursache für den plötzlichen Herztod.

Restriktive Kardiomyopathie

Bei dieser Form der Herzmuskelerkrankung kommt es zu einer Versteifung des Herzmuskels. Dies geschieht, weil sich schädliche Stoffwechselprodukte im Herzmuskelgewebe ablagern oder der Körper an dieser Stelle vermehrt Bindegewebe bildet. Betroffen sind meist die Herzkammern. Durch die Versteifung werden sie dicker und weniger dehnbar. Sie können sich nicht mehr ausreichend mit Blut füllen und pumpen deshalb weniger Blut in den Kreislauf. Durch den Rückstau des Blutes sind die Vorhöfe meist deutlich vergrößert. Mögliche Auslöser sind Stoffwechselerkrankungen, eine Strahlentherapie oder die Einnahme bestimmter Medikamente. Darüber hinaus kann eine restriktive Kardiomyopathie auch aufgrund einer genetischen Veranlagung entstehen.

Arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie

Hierbei ist die rechte Herzkammer von den Veränderungen betroffen. Fett und Bindegewebe lagern sich zunehmend in die Muskulatur ein. Schließlich bildet sich Narbengewebe, weshalb sich die rechte Herzkammer immer schlechter zusammenziehen kann. Sie vergrößert sich. Dadurch kann das Herz weniger Blut in den Lungenkreislauf pumpen. Im weiteren Verlauf kann auch die linke Herzkammer betroffen sein. Die Erkrankung ist meist erblich bedingt. Beschwerden wie plötzliche Herzrhythmusstörungen – vor allem bei körperlicher Belastung – oder kurze Ohnmachtsanfälle treten oft schon im Jugend- oder jungen Erwachsenenalter auf.

Herzmuskelerkrankung untersuchen im RZM

Auch wenn der Begriff Herzmuskelerkrankung zunächst sehr beängstigend klingt, sollten Sie sich zunächst keine allzu großen Sorgen machen. Viele Formen von Herzmuskelerkrankungen sind gut behandelbar. Wichtig ist nur eine umfassende Diagnostik, denn die Therapie richtet sich danach, um welche Form der Herzmuskelerkrankung es sich handelt bzw. wodurch sie verursacht wird.
Im Radiologischen Zentrum München sind wir u. a. auf die kardiovaskuläre Bildgebung spezialisiert. Für die eingehende radiologische Untersuchung Ihres Herzens nutzen wir die CT und MRT.

Herzmuskelerkrankung untersuchen: Möglichkeiten im Radiologischen Zentrum München

CT des Herzens in München

Mit der Computertomographie können wir Ihre Herzkranzgefäße auf Verengungen (sog. Koronarstenosen) untersuchen und das Ausmaß einer eventuellen Verkalkung der Herzkranzgefäße feststellen. Diese Untersuchung ist eine schonende und zuverlässige Alternative zur Herzkatheteruntersuchung. In unserem Zentrum in München steht dafür ein hochauflösender 64-Zeilen-CT zur Verfügung. Zusätzlich können wir eine hochauflösende, nicht-invasive 3D-Darstellung der Hauptschlagader und Ihrer Lungenstrombahn mittels CT durchführen.

Mehr dazu erfahren Sie auch hier: Kardio CT München

MRT des Herzens in München

Die Magnetresonanztomographie ermöglicht uns einen detaillierten Blick in Ihren Herzmuskel. So können wir z. B. das Volumen Ihrer Herzkammern und deren Pumpleistung bestimmen. Außerdem können wir die Durchblutung und die Wandbewegung analysieren. Mit der MRT Ihres Herzens können wir die Durchblutung und Funktion Ihres Herzmuskels beurteilen und auch Narbengewebe darstellen. Zudem lassen sich mit diesem Verfahren Ihre Hauptschlagader, die Halsschlagader sowie die Becken- und Beinarterien untersuchen. Neben der klassischen Kardio-MRT bieten wir Ihnen auch die multiparametrische MRT des Herzens an. Damit können wir eine eventuell bestehende Herzmuskelentzündung erkennen, ihren Schweregrad beurteilen und sie von anderen strukturellen Erkrankungen des Herzmuskels abgrenzen. Darüber hinaus bieten wir die hochauflösende, nicht-invasive 3D-Darstellung Ihrer Aorta und der Lungenstrombahn nicht nur per CT, sondern auch per MRT an.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier: Kardio MRT München