KHK Diagnostik: Wie lässt sich die koronare Herzerkrankung erkennen?
Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen zu den häufigsten Gesundheitsproblemen weltweit und erfordern für eine effektive Behandlung punktgenaue Diagnoseverfahren. Die koronare Herzerkrankung (KHK) ist dabei eine der bedeutendsten Herausforderungen unserer Zeit. Wir zeigen Ihnen, mit welchen modernen Methoden wir im Radiologischen Zentrum München die KHK Diagnostik präzise vornehmen können.
KHK-Diagnostik: Bedeutung der Vortestwahrscheinlichkeit
Die Vortestwahrscheinlichkeit (auch: prätestliche Wahrscheinlichkeit) beschreibt, wie wahrscheinlich es ist, dass eine Patientin oder ein Patient an einer koronaren Herzkrankheit leidet – noch bevor diagnostische Verfahren zum Einsatz kommen.
Diese Einschätzung erfolgt auf Basis klinischer Informationen sowie validierter Risikobewertungsmodelle (z. B. der Diamond-Forrester- oder der CAD-Consortium-Skala). Somit ist die Vortestwahrscheinlichkeit ein zentrales Element in der leitliniengerechten Entscheidungsfindung.
Sie basiert auf folgenden Parametern:
Alter und Geschlecht
Beispiel: Männer im mittleren bis höheren Lebensalter haben ein höheres Risiko als gleichaltrige Frauen.
Beschwerdebild (Symptomatik)
- Typische Angina pectoris: belastungsabhängige Schmerzen hinter dem Brustbein mit Ausstrahlung und Besserung in Ruhe oder nach Nitrogabe
- Atypische Beschwerden: diffuse Schmerzen, Atemnot, Übelkeit, besonders bei Frauen oder Diabetikerinnen sowie Diabetikern
- Asymptomatischer Verlauf: möglich bei Personen mit Diabetes oder älteren Menschen
KHK-Risikofaktoren
- Arterielle Hypertonie (Bluthochdruck)
- Diabetes mellitus
- Hypercholesterinämie (erhöhte Blutfette)
- Rauchen
- Familiäre Vorbelastung (z. B. Herzinfarkte bei Angehörigen unter 55 Jahren)
KHK Diagnostik: Die Vorteile der Vortestwahrscheinlichkeit für Sie
Die Vortestwahrscheinlichkeit schützt Sie vor Über- und Unterversorgung. Sie sorgt für einen sinnvollen, individuellen und sicheren Ablauf der Diagnostik. Das Ziel dabei ist, die richtige Erkrankung schnell und schonend zu erkennen oder auszuschließen.
Die konkrete Nutzen für Sie dabei sind:
Vermeidung unnötiger Untersuchungen
Ein großer Vorteil der Vortestwahrscheinlichkeit liegt in der Vermeidung unnötiger Untersuchungen. Wenn bei Ihnen nur eine geringe Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer KHK besteht, sind aufwändige diagnostische Verfahren oft nicht notwendig.
Das schützt nicht nur vor möglichen Nebenwirkungen wie etwa Kontrastmittelreaktionen, sondern schont auch Ihren Körper und reduziert psychische Belastungen wie Verunsicherung und Angst.
Schneller zur richtigen Diagnose
Wenn Sie eine hoher Vortestwahrscheinlichkeit haben, kommen Sie direkt an die richtige Stelle im Diagnoseprozess, ohne Zeit mit unklaren Zwischenschritten zu verlieren.
Gezieltere Therapieplanung
Die Einschätzung hilft dabei, frühzeitig die passende Behandlung einzuleiten – und dadurch Komplikationen wie einen Herzinfarkt zu verhindern.
Bessere Nutzung medizinischer Ressourcen
Durch eine gezielte Auswahl von Untersuchungen werden Wartezeiten verkürzt und Kosten im Gesundheitssystem gesenkt – was letztlich allen Patientinnen und Patienten zugutekommt.
KHK Diagnostik mit der Herz-CT
Die Computertomographie erzeugt Querschnittsbilder Ihres Herzens, die die Koronararterien detailliert darstellen. Durch ihre hohe Genauigkeit und Nicht-Invasivität ist die CT ein wertvolles Instrument in der KHK Diagnostik. Die Untersuchung hat folgende Vorteile:
Neu in der KHK Diagnostik: Kostenübernahme für die Kardio-CT durch gesetzliche Krankenkassen
Seit dem 1. Januar 2025 übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für das Kardio-CT. Voraussetzung ist die Vortestwahrscheinlichkeit von mindestens 15 % für das Vorliegen einer chronischen koronaren Herzkrankheit. Vor einer geplanten Herzoperation kann die Untersuchung unabhängig von der Vortestwahrscheinlichkeit erfolgen. Notwendig sind eine ärztliche Überweisung mit entsprechender Dokumentation sowie eine Genehmigung zur Abrechnung durch die Kassenärztliche Vereinigung.
Für Patientinnen und Patienten bringt die Kostenübernahme viele Vorteile: Die Untersuchung muss nicht mehr privat gezahlt werden, sie ermöglicht eine frühzeitige Diagnose von Herzkranzgefäßverengungen und ist deutlich weniger belastend als ein Herzkatheter. Bei unklaren Befunden kann zusätzlich eine interdisziplinäre Fallkonferenz zur optimalen Therapieentscheidung beitragen. Insgesamt erleichtert das neue Abrechnungsmodell den Zugang zu einer wichtigen Herzdiagnostik – besonders für Patientinnen und Patienten mit mittlerem Risiko.
KHK Diagnostik mit der Herz-MRT
Die Magnetresonanztomographie des Herzens ist eine hochentwickelte bildgebende Technik, die detaillierte Bilder und Informationen über die Struktur und Funktion Ihres Herzens liefert. Im Gegensatz zur CT verwendet die MRT starke Magnetfelder und Radiowellen, um Querschnittsbilder des Herzens zu erzeugen. Dies kann die Kardio-MRT bei der Diagnostik der KHK leisten:
Wann CT, wann MRT in der KHK Diagnostik?
Ob bei Ihnen die CT oder MRT für die Diagnostik der koronaren Herzerkrankung infrage kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
Magnetresonanztomographie
Was folgt nach der Untersuchung?
Basierend auf den Ergebnissen der KHK Diagnostik kann Ihre behandelnde Ärztin oder Ihr behandelnder Arzt einen gezielten Behandlungsplan für Sie aufstellen. Möglich sind z. B medikamentöse Therapien, Interventionen wie Stentimplantationen oder sogar Bypass-Operationen.