Demenz Diagnostik: MRT oder CT als zweiter Schritt

Demenz ist eine anhaltende oder fortschreitende Beeinträchtigung des Gedächtnisses, des Denkens oder anderer Hirnleistungen. Die Ursachen sind vielfältig und es existieren verschiedene Formen von Demenzen. Dazu gehören z. B. die Alzheimer-Krankheit und die vaskuläre Demenz. Laut der Deutschen Alzheimer Gesellschaft liegt die Zahl bei Menschen mit Demenz bei Personen ab 65 Jahren bei etwa 1,7 Millionen. Wichtig für die Betroffenen ist die möglichst genaue und frühe Diagnosestellung. Vermutet die Ärztin oder der Arzt eine Demenz, so wird sie/er zunächst bestimmte kognitive Testungen durchführen. Im zweiten Schritt der Demenz Diagnostik sind bildgebende Verfahren sinnvoll, um die Lokalisation und das genaue Ausmaß der Erkrankung einschätzen zu können. In unserem Radiologischen Zentrum München bieten wir Ihnen zu diesem Zweck die hochauflösende MRT sowie die CT an.

Was ist Demenz?

Bei Demenz handelt es sich um einen Überbegriff für verschiedene Erkrankungen. Sie führen zu einem Verlust höherer kognitiver Funktionen. Es ist nicht DIE EINE Erkrankung, es ist vielmehr das gemeinsame Auftreten bestimmter Symptome verschiedener Ursachen. Daher spricht man in diesem Zusammenhang auch von dem demenziellen Syndrom. Demenz kann mehr als 50 Krankheitsformen haben. Alle haben gemeinsam, dass bei ihnen das Gedächtnis, Denken und andere Hirnleistungen anhaltend oder fortschreitend beeinträchtigt sind. In vielen Fällen kommen weitere Symptome hinzu – z. B. im zwischenmenschlichen Verhalten.

Primäre Demenzen:
Demenzsymptome sind die Hauptmerkmale der Erkrankung

Alle Demenzformen, die eigenständige Krankheiten sind, werden unter dem Begriff „primäre Demenzen“ zusammengefasst. Der Ursprung der jeweiligen Beschwerden liegt direkt im Gehirn, bzw. dem Verlust von Nervenzellen durch sog. „neurodegenerative Prozesse“. Meist ist der Abbau bestimmter Proteine gestört, was zu einem fortschreitenden Verlust an Nervenzellen führt.

Beispiele für Formen primärer Demenz sind:

Alzheimer-Krankheit

Bei dieser Demenzform kommt es in bestimmten Hirnregionen zu Ablagerungen eines Stoffes des sog. B Amyloids, was zunehmend die Funktion dieser beeinträchtigt. Die Alzheimer-Krankheit ist durch fortschreitende Gedächtnisstörungen, kognitive Beeinträchtigungen und Veränderungen im Verhalten gekennzeichnet. Die Veränderungen beginnen im Temporallappen, hier v.a. dem Hippocampus.

Vaskuläre Demenz

Diese Form der Demenz entsteht aufgrund von fortschreitenden Durchblutungsstörungen im Gehirn, die zu Schäden an den Hirngefäßen führen. Eine Hauptursache kann ein erhöhter Blutdruck sein. Symptome sind meist Gedächtnisverlust, Probleme mit der Aufmerksamkeit und Veränderungen im Denkvermögen.

Lewy-Körper-Demenz

Hierbei bilden sich abnormal geformte Proteinablagerungen im Gehirn, sog. Lewy-Körper. Die Symptome umfassen Schwankungen im Denkvermögen, visuelle Halluzinationen und motorische Probleme.

Frontotemporale Demenz

Bei dieser Form der Demenz sind in erster Linie die Regionen des Frontal- und Temporallappens des Gehirns geschädigt. Sie äußert sich durch Veränderungen im Verhalten, der Persönlichkeit und der Sprache.

Sekundäre Demenzen:
Symptome treten als Folge einer Erkrankung auf

Bei sekundären Demenzen sind die Symptome nicht die primären Merkmale der Erkrankung, sondern treten als Aus- oder „Nebenwirkungen“ anderer Faktoren auf. Es gibt verschiedene medizinische Zustände, die zu dem klinischen Bild einer sekundären Demenz führen können. Die Behandlung zielt dann darauf ab, die zugrunde liegende Ursache zu therapieren oder zu kontrollieren, um die Demenzsymptome zu lindern oder zu verlangsamen. Gerade für diese Erkrankungen ist die frühe bildgebende Diagnostik mittels MRT sehr wichtig für einen Therapieerfolg.

Beispiele für Formen sekundärer Demenz sind:

HIV-bezogene Demenz

Menschen mit fortgeschrittener HIV-Infektion können Probleme mit ihrem Gedächtnis, ihrer Aufmerksamkeit, der Koordination und Sprache bekommen.

Demenz bei chronischem Alkoholmissbrauch

Langfristiger und übermäßiger Alkoholkonsum kann ebenfalls zu demenziellen Symptomen führen. Infolge des Abusus treten in diesem Fall Gedächtnisverlust, Beeinträchtigungen des Denkvermögens, Probleme mit der Koordination und Veränderungen im Verhalten auf.

Demenz nach Schädel-Hirn-Trauma

Eine traumatische Hirnverletzung, wie sie bei Unfällen auftreten kann, kann ebenfalls zu demenziellen Symptomen führen. Sie variieren je nach Schwere der Verletzung und können Gedächtnisverlust, Probleme mit der Aufmerksamkeit, Beeinträchtigungen des Denkvermögens und Verhaltensänderungen umfassen.
Es gibt jedoch auch noch andere medizinische Zustände, die zu einer sekundären Demenz führen können: so z. B. bestimmte Infektionen, Hormonstörungen oder Nebenwirkungen von Medikamenten.

Mischformen demenzieller Krankheitsprozesse

Manchmal treten auch verschiedene Demenzformen gemeinsam auf. Die häufigste Mischform ist die Kombination von Alzheimer- und vaskulärer Demenz, bei der sich die Symptome beider Erkrankungen gegenseitig überlagern können. Es können auch Mischformen mit anderen neurodegenerativen Erkrankungen wie der Morbus Parkinson oder der Lewy-Körper-Demenz auftreten. Die genaue Diagnose und Behandlung solcher Mischformen erfordern eine umfassende Bewertung der Symptome und spezialisierte bildgebende Untersuchungen, wie z. B. mit der MRT. Es gibt häufig verschieden starke Ausprägungen dieser Mischformen, daher erfordert jeder Fall eine individuelle Herangehensweise.

Demenz Diagnostik: Diese Tests können einen ersten Anhaltspunkt geben

Wenn Sie (oder Ihre Angehörigen) bemerken, dass Sie immer vergesslicher werden, Ihre Urteilsfähigkeit beeinträchtigt ist, Sie Sprach- und Kommunikationsprobleme haben, öfter desorientiert sind oder Sie Probleme beim Verrichten alltäglicher Aufgaben bemerken, stellen Sie sich bitte Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt vor.
Wenn Sie die genannten Symptome bei einem Familienmitglied oder jemandem aus Ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis bemerken, ermuntern Sie die betroffene Person, diese medizinisch abklären zu lassen.
Nach der Anamnese folgen die ersten Schritte der Diagnostik. Anhand verschiedener kognitiver Tests kann sich der Verdacht auf Demenz erhärten. Um den Befund zu bestätigen und die Art der Demenz zu bestimmen, ist die neuroradiologische Bildgebung unverzichtbar.

Demenz Diagnostik München

© elements.envato.com „Ältester mit Alzheimer und Demenz Gedächtnis verloren Login-Passwort vergessen Mann Hilfe Pflege und Trost“ von coffeekai

Demenz Diagnostik im Radiologischen Zentrum München

Im RZM sind wir u. a. auf die sog. Neuroradiologie spezialisiert. Unsere Ärztinnen und Ärzte sind speziell geschult in der Diagnostik z. B. von Demenz.

MRT in der Demenz Diagnostik

Die Magnetresonanztomographie (MRT) spielt bei der Demenz Diagnostik eine wichtige Rolle, da sie strukturelle Veränderungen im Gehirn sichtbar machen kann. Diese Veränderungen können uns Hinweise auf verschiedene Arten von Demenzerkrankungen liefern, einschließlich Alzheimer-Krankheit, vaskulärer Demenz und frontotemporaler Demenz.

Im MRT können wir Abweichungen in bestimmten Gehirnregionen sehr früh identifizieren, die mit dem Fortschreiten der Demenzerkrankung in Verbindung stehen (z. B. eine Schrumpfung des Gehirnvolumens, Veränderungen im Hippocampus oder Anzeichen von Gefäßschäden im Gehirn). Im RZM verwenden wir in ausgewählten Fällen eine KI-basierte Volumetrie Software, die uns bei der Diagnosesicherung und auch bei der Beurteilung des Verlaufs unterstützt.

Zusätzlich kann die MRT auch dazu beitragen, andere mögliche Ursachen von kognitiven Beeinträchtigungen auszuschließen.

CT in der Demenz Diagnostik

Die Computertomographie (CT) ist ein weiteres bildgebendes Verfahren, das wir bei der Diagnostik von Demenz einsetzen können. Ähnlich wie die MRT liefert auch die CT detaillierte Bilder des Gehirns, um strukturelle Veränderungen zu erkennen. Die MRT ist jedoch die Untersuchung der Wahl.

Die CT nutzt Röntgenstrahlen, um Schnittbilder des Gehirns aus verschiedenen Blickwinkeln zu erstellen. Die Untersuchung ist besonders nützlich, um strukturelle Veränderungen im Schädel, insbesondere Blutungen zu erkennen. Auch für Patientinnen und Patienten, bei denen wir keine MRT-Untersuchungen durchführen können, bietet die CT-Diagnostik eine Alternative.