Schmerzen im Gesicht: Was kann dahinterstecken?

Kopf-, Nacken- und Schulterschmerzen sind weit verbreitet. Häufig entstehen sie durch Fehlhaltungen oder Muskelverspannungen. Unzureichende Bewegung oder mangelnde Flüssigkeitszufuhr können ebenfalls zu Unbehagen führen. Doch was, wenn plötzlich unbekannte Schmerzen entstehen? Besonders beunruhigend sind Schmerzen im Gesicht, die oft unerwartet und ohne klar erkennbare Ursache auftreten. Im Folgenden erklären wir Ihnen, was theoretisch hinter diesen Beschwerden stecken kann und mit welchen Untersuchungen wir in unserem Radiologischen Zentrum München Klarheit schaffen können.

Wie können sich Schmerzen im Gesicht anfühlen?

Stechend oder elektrisierend

Stechender Schmerz wird oft mit dem Gefühl verglichen, als würde jemand mit einer Nadel oder einem spitzen Gegenstand in die Haut pieken – nur viel intensiver. Die Betroffenen spüren einen scharfen, kurzen Schmerz, der sich tief ins Gewebe zu bohren scheint. Dieser kommt meist plötzlich und ist hochintensiv. Nach wenigen Sekunden klingt er wieder ab und tritt evtl. erneut auf.

Elektrisierend bedeutet, dass der Schmerz sich wie ein Stromschlag anfühlt. Viele beschreiben es als ein „Zucken“, „Schnappen“ oder wie einen „Einschuss“ in bzw. an einer bestimmten Region des Gesichts (z. B. Wange, Kiefer oder Stirn). Es fühlt sich so an, als würde blitzartig Strom durch das Gesicht jagen – oft so heftig, dass normale Aktivitäten wie Sprechen, Zähneputzen, Lächeln oder sogar das Ertragen eines Windhauchs kaum noch möglich sind.

Dumpf und drückend

Derartige Gefühle im Gesicht erinnern an ein gleichmäßiges Ziehen oder Spannungsgefühl. Betroffene vergleichen es oft mit einem inneren Druck oder einer schweren Last im Gesicht. Typisch ist, dass der Schmerz konstant oder wellenförmig verläuft und sich beim Vorbeugen, Kauen oder Sprechen verstärken kann. Besonders häufig treten diese Schmerzen im Bereich der Wangen, Stirn oder um die Augen auf.

Im Gegensatz zu stechenden Schmerzen sind dumpfe Schmerzen weniger intensiv, aber dauerhaft spürbar, was sie für viele Patientinnen und Patienten besonders belastend macht.

Brennend oder ziehend

Wie ein starker Sonnenbrand oder heißes unangenehmes Kribbeln unter der Haut: So fühlt sich brennender Gesichtsschmerz an. Dieser wird oft begleitet von einem Gefühl der Überempfindlichkeit. Schon leichte Berührungen oder Temperaturreize können den Schmerz verstärken.

Ziehende Schmerzen werden oft als langsam fortschreitend und zerrend empfunden – fast so, als würde sich der Schmerz wie ein Faden durch das Gesicht ziehen.

Da brennende und ziehende Schmerzen auf eine gestörte Schmerzverarbeitung hinweisen können, ist zusätzlich zur radiologischen auch eine neurologische Abklärung besonders wichtig – insbesondere bei länger anhaltenden Beschwerden oder wiederkehrenden Schmerzattacken.

Pochend oder pulsierend

Betroffene empfinden diese Form der Schmerzen im Gesicht meist als rhythmisch und schlagend – fast so, als würde der Herzschlag im Gesicht spürbar werden. Der Schmerz nimmt dabei oft in Wellen zu und ab, mit einer deutlichen Betonung im Takt des Pulses.

Derartige Schmerzen deuten oft auf eine verstärkte Durchblutung, Entzündung oder Druckveränderung in Blutgefäßen hin.

Druckempfindlich

Charakteristisch hierbei ist, dass bestimmte Bereiche des Gesichts schon bei sanfter Berührung oder minimalem Druck schmerzhaft reagieren. Schon ein leichtes Drücken auf die Wangen, Stirn oder den Kiefer kann einen unangenehmen bis stechenden Schmerz auslösen oder bestehende Beschwerden verstärken.

Typisch ist auch hier, dass sich die Schmerzen durch Bewegung, Vorbeugen oder Kauen verstärken. Zudem können sie von einem Schwellungs- oder Spannungsgefühl begleitet sein.

Druckempfindliche Schmerzen sind ein wichtiger Hinweis auf entzündliche oder strukturelle Ursachen.

Beispiele für Krankheiten und Zustände, die mit Schmerzen im Gesicht einhergehen können

Gesichtsschmerzen durch CMD

Die Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) betrifft das Kiefergelenk sowie die Kaumuskulatur und kann vielfältige Symptome sowie Beschwerden im Gesichts- und Kopfbereich hervorrufen.

CMD führt oft zu Funktionsstörungen des Kiefergelenks, wodurch Schmerzen, Knacken und Reibegeräusche entstehen. Diese Störungen können Muskelverspannungen im Kiefer, Gesicht, Nacken und Schulterbereich verursachen, was häufig zu Spannungskopfschmerzen und Rückenschmerzen führt.

Zusätzlich können Betroffene unter Ohrenschmerzen, Tinnitus und nächtlichem Zähneknirschen (Bruxismus) leiden. Schwierigkeiten beim Kauen und Sprechen sind ebenfalls mögliche Auswirkungen.

Schmerzen im Gesicht durch Probleme mit dem Trigeminusnerv

Die Trigeminusneuralgie, auch als trigeminale Neuralgie oder Tic douloureux bekannt, ist eine neurologische Erkrankung, die durch plötzliche, extrem intensive Schmerzattacken im Gesichtsbereich gekennzeichnet ist. Diese dauern meist nur wenige Sekunden bis Minuten und treten typischerweise einseitig auf.

Normale Alltagsaktivitäten wie Essen, Sprechen oder Berühren des Gesichts können die Schmerzattacken auslösen, die oft in Intervallen über Wochen, Monate oder sogar Jahre hinweg wiederkehren.

Die Ursache der Trigeminusneuralgie liegt in einer Fehlfunktion des Trigeminusnervs, einem der größten Hirnnerven. Dieser Nerv ist für die Gesichtssensibilität und die Kontrolle der Kau- und Gesichtsmuskulatur zuständig. Normalerweise leitet er empfindliche Signale aus dem Gesicht an das Gehirn weiter, doch bei einer Neuralgie kommt es zu unkontrollierbaren Entladungen, die die intensiven Schmerzen verursachen.

Gesichtsschmerzen durch Zahnprobleme

Zahnerkrankungen können Schmerzen verursachen, die sich nicht nur auf den betroffenen Zahn beschränken, sondern auch ins Gesicht ausstrahlen. Da Mund und Gesicht eng miteinander verbunden sind, können Zahnschmerzen oft den Eindruck erwecken, sie kämen aus anderen Bereichen des Gesichts.

Beispielsweise kann eine unbehandelte Karies tief in den Zahn eindringen und den Zahnnerv infizieren. Weisheitszähne, die nicht richtig durchbrechen oder entzündet sind, können ebenfalls starke Beschwerden verursachen. Fortgeschrittene Zahnfleischerkrankungen wie Parodontitis können zu Gesichtsschmerzen und Schwellungen im Mundbereich führen und sich im schlimmsten Fall auf den Kieferknochen ausbreiten.

Ein weiterer häufiger Auslöser ist der Zahnabszess. Dies ist eine schmerzhafte Infektion, die sich in oder um einen Zahn oder das Zahnfleisch bildet. Meist entsteht der Abszess durch unbehandelte Karies oder Zahnfleischerkrankungen, bei denen Bakterien ins Gewebe eindringen und Eiteransammlungen verursachen. Ein Abszess im Mundbereich kann mit starken Schmerzen, Schwellungen und sogar allgemeinen Krankheitssymptomen wie Fieber einhergehen.

Schmerzen im Gesicht durch Migräne und Clusterkopfschmerzen

Migräne äußert sich durch starke, pulsierende Kopfschmerzen, die häufig Übelkeit, Lichtempfindlichkeit und/oder einseitige Gesichtsschmerzen begleiten.

Clusterkopfschmerzen sind zwar selten, aber extrem schmerzhaft und betreffen ebenfalls meist eine Gesichtshälfte. Sie sind von kurzer Dauer, treten jedoch in wiederkehrenden Episoden, sog. Clustern, auf.

Drückender Schmerz im Gesicht durch Sinusitis

Außerdem kann eine Entzündung der Nasennebenhöhlen Gesichtsschmerzen hervorrufen. Die entzündeten Schleimhäute bedingen dort eine Ansammlung von Schleim und Flüssigkeit, was den Druck in den Nebenhöhlen erhöhen und Schmerzen verursachen kann. Blockaden durch Infektionen oder Allergien verstärken diesen Effekt, da sie das Ablaufen des Schleims verhindern.

Schmerzen infolge einer Sinusitis können auf Stirn, Wangen, Nase und Augenpartien lokalisiert sein und auch in andere Gesichtsbereiche ausstrahlen. Bei bakteriellen Infektionen kann zusätzlich das umliegende Gewebe betroffen sein.

Gesichtsschmerzen durch Tumore im Kopfbereich

Schmerzen im Gesicht können auch durch einen Tumor im Kopfbereich verursacht werden – so beispielsweise durch das das Akustikusneurinom (Vestibularisschwannom). Dieser gutartige Tumor entsteht aus den Schwann-Zellen des Gleichgewichtsnervs und kann durch seine Lage und Größe Druck auf umliegende Nerven und Strukturen ausüben. Typische Reaktionen des Körpers sind Schmerzen, Taubheitsgefühle oder Kribbeln im Gesicht.

In seltenen Fällen können auch bösartige Tumore wie Nasopharynxkarzinome oder Tumoren der Schädelbasis Gesichtsschmerzen verursachen, indem sie in die Nerven eindringen oder diese komprimieren.

Beschwerden durch Kiefer- und Gesichtsverletzungen

Diese können auf verschiedene Weise Beschwerden entstehen lassen: Zunächst verursachen direkte Gewebeschäden wie Brüche, Schnitte oder Prellungen im Gesicht und Kiefer sofort Schmerzen, da diese Verletzungen Schmerzsignale an das Gehirn senden. Zudem reagieren die betroffenen Bereiche oft mit Entzündungen und Schwellungen, die zusätzlichen Druck auf umliegende Nerven und Gewebe ausüben.

Verletzungen in diesem Bereich können auch Nerven schädigen oder komprimieren, was mit intensiven, oft stechenden Schmerzen einhergehen kann. Darüber hinaus können Verletzungen Muskelverspannungen hervorrufen. Dies, da die Muskeln versuchen, die verletzten Bereiche zu stabilisieren. Die Folge sind dumpfe und anhaltende Schmerzen. Des Weiteren können offene Verletzungen oder Frakturen zu Infektionen führen, die das Gewebe weiter schädigen und Entzündungen verursachen. Begleitend treten oft intensive, pochende Schmerzen und weitere Symptome wie Fieber und Schwellungen auf.

Schließlich können auch verschobene Knochenfragmente bei Brüchen zusätzlichen Druck auf Nerven und Weichteile ausüben. Das kann ebenfalls starke Schmerzen verursachen und die Heilung verlangsamen.

Mit welchen radiologischen Methoden kann man die Ursache von Schmerzen im Gesicht herausfinden?

Sie sehen: Es gibt viele Erkrankungen und Zustände, die ursächlich für Schmerzen im Gesicht sein können. Um eine Behandlung einzuleiten, ist es wichtig, zu wissen, welche Ursache den Beschwerden zugrunde liegt.

Im Radiologischen Zentrum München haben wir verschiedene Möglichkeiten und Methoden, die wir zur Diagnose der Ursachen von Gesichtsschmerzen einsetzen können:

Röntgenaufnahmen

Bei einem Verdacht auf zahn-, kiefer- oder skelettbezogene Ursachen liefern Röntgenaufnahmen rasch verlässliche Hinweise auf den Ursprung der Schmerzen.

Wir setzen dabei modernstes digitales Röntgen ein. Diese Technik bietet zahlreiche Vorteile: eine deutlich reduzierte Strahlenbelastung sowie eine sofortige Bildverfügbarkeit. Dank der hohen Bildauflösung lassen sich selbst feinste Strukturen präzise beurteilen.

Mit Röntgenaufnahmen können wir u. a. folgende Befunde erkennen:

  • Zahnwurzelentzündungen und Zahnabszesse
  • Tiefe Karies (auch in schwer zugänglichen Bereichen)
  • Frakturen des Ober- oder Unterkiefers
  • Verlagerte Zähne oder nicht durchgebrochene Weisheitszähne
  • Zysten, Tumoren oder andere Raumforderungen im Kieferbereich
  • Chronische Entzündungen der Kieferhöhle (Sinus maxillaris)
  • Kiefergelenkveränderungen bei Verdacht auf CMD (Craniomandibuläre Dysfunktion)

Mehr dazu: (Digitales) Röntgen München

Computertomographie (CT)

Die CT ermöglicht eine hochauflösende Darstellung der knöchernen Strukturen im Kopf- und Gesichtsbereich in detaillierten Querschnittsbildern. Im Vergleich zum klassischen Röntgen liefert sie deutlich mehr Informationen – besonders bei komplexen oder unklaren Schmerzursachen.

Unsere modernen Mehrzeilen-CT-Systeme ermöglichen eine präzise Darstellung selbst minimaler Veränderungen. Wir können damit u. a. folgende Ursachen für Gesichtsschmerzen erkennen:

  • Feine oder komplexe Brüche im Bereich der Augenhöhlen, der Nasen- oder Kieferhöhlen
  • Entzündungen der Nasennebenhöhlen (Sinusitis) und deren Ausdehnung
  • Tumoren im Gesichts- oder Nasenbereich
  • Veränderungen im Bereich der Kieferhöhlen oder der Schädelbasis
  • Zysten oder anatomische Engstellen, die zu Druck oder Reizung führen

Weitere Infos: CT München

Magnetresonanztomographie (MRT)

Im Gegensatz zum Röntgen oder CT arbeitet die MRT ohne Röntgenstrahlen und eignet sich besonders gut zur Abklärung von neuralgischen, muskulären oder entzündlichen Ursachen von Schmerzen im Gesicht.

In unserem Radiologischen Zentrum München führen wir die MRT mit hochmodernen Systemen durch, die eine hervorragende Bildqualität und hohen Komfort ermöglichen. Dank der hohen Auflösung lassen sich selbst winzigste Abweichungen oder Unregelmäßigkeiten z. B. der Nervenstrukturen erkennen – eine wichtige Voraussetzung für eine gezielte Therapie bei unklaren oder chronischen Schmerzen.

Die MRT eignet sich insbesondere zur Diagnose von:

  • Entzündungen der Gesichtsnerven, Trigeminusneuralgie oder anderen Nervenirritationen
  • Erkrankungen des Kiefergelenks (CMD)
  • Tumoren, Zysten oder Entzündungsherden im Weichteilgewebe
  • Multipler Sklerose oder anderen neurologischen Ursachen für Gesichtsschmerzen

Mehr zu dieser Untersuchung: MRT München

Schmerzen im Gesicht
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Diagnose von Gesichtsschmerzen im Radiologischen Zentrum München

Die Ursachen von Gesichtsschmerzen sind vielfältig. Um die genaue Ursache dieser Schmerzen festzustellen, sind präzise diagnostische Methoden unerlässlich. Das Radiologische Zentrum München ist der ideale Ort für eine umfassende Untersuchung und Diagnose Ihrer Gesichtsschmerzen.

Unser Zentrum ist mit modernster Bildgebungstechnologie ausgestattet. Diese fortschrittlichen radiologischen Methoden ermöglichen es uns, detaillierte Einblicke in Ihre Knochenstrukturen, Weichteile, Nerven und Gefäße des Gesichts- und Kieferbereichs zu erhalten. Dadurch können wir selbst komplexe Ursachen für Ihre Gesichtsschmerzen präzise identifizieren.

Darüber hinaus legen wir großen Wert auf eine einfühlsame und patientenorientierte Betreuung. Wir verstehen, dass Schmerzen im Gesicht äußerst belastend sein können und setzen alles daran, Ihnen schnell und effektiv zu helfen.

Kontaktieren Sie uns gerne, um einen Termin zu vereinbaren!