Infektionen
Entzündungen der Nasennebenhöhlen (Sinusitis) können Kopfschmerzen auslösen. Sie manifestieren sich in der Regel durch ein Druckgefühl im Gesicht und um die Augen herum.
Infektionsbedingte Kopfschmerzen können auch im Rahmen einer Meningitis auftreten. Dies ist eine entzündliche Erkrankung der Hirnhäute, die durch Bakterien, Viren oder andere Erreger verursacht wird.
Kopfverletzungen
Auch Verletzungen des Kopfes z. B. durch einen Schlag, Sturz oder Unfall können Kopfschmerzen hervorrufen.
So geht beispielsweise ein Schädel-Hirn-Trauma damit einher. Das Kopfweh entsteht in diesem Fall durch die Schädigung von Geweben, Blutgefäßen oder Nerven im Gehirn. Gleichzeitig auftretende Entzündungsreaktionen und Blutergüsse können die Schmerzen ebenfalls fördern.
Eine leichte Form von Schädel-Hirn-Trauma ist die Gehirnerschütterung, die durch eine plötzliche Bewegung des Gehirns innerhalb des Schädels verursacht wird. Dies stört die normale Gehirnfunktion und induziert u. a. Kopfschmerzen.
vaskulären Problemen
Gefäßanomalien im Gehirn wie Aneurysmen oder Arteriitis sind abnormale Veränderungen in Blutgefäßen. Aneurysmen sind Ausbuchtungen an den Wänden von Blutgefäßen, die platzen und Blutungen verursachen können. Arteriitis bezeichnet eine Entzündung der Arterienwände. Diese Zustände können Kopfschmerzen herbeiführen, da sie den Blutfluss oder den Druck auf umliegendes Gewebe erhöhen.
Augenprobleme
Unkorrigierte Sehstörungen (wie Weitsichtigkeit oder Astigmatismus), Augenmuskelungleichgewichte oder Augenerkrankungen können Spannungskopfschmerzen hervorrufen. Dies hängt meist damit zusammen, dass die Augenmuskulatur überstrapaziert wird.
Stoffwechselerkrankungen
Zu den möglichen Ursachen für ständige Kopfschmerzen gehören auch Erkrankungen der Schilddrüse. Überfunktionen (Hyperthyreose) oder Unterfunktionen (Hypothyreose) können den Stoffwechsel und andere Körperfunktionen beeinflussen. Die Dysfunktionen beeinträchtigen das Hormongleichgewicht im Körper und können verschiedene neurologische Symptome auslösen, darunter auch Kopfweh.
Eine andere Stoffwechselerkrankung, die mit Kopfschmerzen einhergehen kann, ist Diabetes mellitus. Hier kann der Körper nicht ausreichend Insulin produzieren oder dieses nicht effektiv nutzen. Das erhöht den Blutzuckerspiegel. (Starke) Schwankungen des Blutzuckerspiegels können die Gehirnfunktion beeinträchtigen und Kopfschmerzen hervorrufen.
Kopfschmerzen durch veränderten Hirndruck
Ein gestörter Druck im Schädelinneren – sei er zu hoch oder zu niedrig – kann zu intensiven Kopfschmerzen führen. Bei der sog. idiopathischen intrakraniellen Hypertension, auch bekannt als „Pseudotumor cerebri“, handelt es sich um eine Drucksteigerung im Gehirn ohne erkennbare Ursache. Betroffen sind häufig jüngere Frauen. Die Symptome reichen von dumpfen, drückenden Kopfschmerzen über Sehstörungen bis hin zu einem Gefühl von Druck hinter den Augen.
Hirnflüssigkeit umgibt das Gehirn und das Rückenmark wie ein schützendes Polster. Wenn die Menge der Hirnflüssigkeit im Schädel reduziert ist – entweder durch einen Verlust oder durch eine gestörte Produktion – kommt es zu einem niedrigen Hirndruck. Es fehlt die Pufferwirkung, weswegen das Gehirn leicht „absinken“ kann. Das reizt die umgebenden Strukturen und verursacht Schmerzen.
Typisch für einen niedrigen Hirndruck sind lageabhängige Kopfschmerzen: Sie treten v. a. im Stehen oder Sitzen auf und bessern sich im Liegen deutlich. Weitere mögliche Symptome sind Nackensteifigkeit, Übelkeit, Schwindel oder Sehstörungen.
Halswirbelsäulenprobleme
Auch Beschwerden oder Verletzungen der Halswirbelsäule wie Verspannungen, Bandscheibenvorfälle oder Arthritis beeinträchtigen die Muskeln, Nerven und Blutgefäße im Nacken- und Kopfbereich. Dies kann Schmerzen auslösen, die oft im Nacken beginnen und sich bis zum Kopf ausbreiten können.
neurologischen Erkrankungen
Außerdem können verschiedene neurologische Erkrankungen mit Kopfweh einhergehen, so z. B. Hirntumore. Hierbei handelt es sich um eine abnormale Wucherung von Zellen im Gehirn, die Druck auf das umgebende Gewebe ausüben können. Sie können gutartig, aber auch bösartig sein.
Ein weiteres Beispiel ist der Schlaganfall. Der sog. Apoplex entsteht durch eine Unterbrechung der Blutversorgung im Gehirn. Das kann mit Gewebeschäden und Kopfschmerzen einhergehen.
Mögliche Gründe sind auch Hirnblutungen, die zu erhöhtem Druck und Kopfschmerzen führen können.
Epilepsie kann eine weitere Ursache sein. Dabei handelt es sich um eine neurologische Störung, die durch wiederkehrende Anfälle charakterisiert ist. Oft werden diese von Kopfschmerzen begleitet.
Entzündliche Erkrankungen des Nervensystems wie Multiple Sklerose bewirken Entzündungen und Schädigungen der Nervenfasern in Gehirn und Rückenmark. Auch dies kann mit häufigen Kopfschmerzen verbunden sein.