Mammographie ab 35: Was gibt es zu beachten?

Die Mammographie spielt eine entscheidende Rolle in der Früherkennung von Brustkrebs und kann bereits ab dem 35. Lebensjahr sinnvoll sein. Gerade in diesem Alter treten häufig Fragen auf: Wann ist eine Untersuchung wirklich notwendig? Und welche Faktoren sollten beachtet werden? Dieser Artikel bietet Ihnen einen Überblick, damit Sie gut informiert und vorbereitet die richtige Entscheidung für Ihre Gesundheit treffen können.

Was ist eine Mammographie?

Die Mammographie ist ein medizinisches Verfahren zur Untersuchung der Brust mithilfe von Röntgenstrahlen. Sie wird hauptsächlich zur Früherkennung von Brustkrebs eingesetzt, da sie kleinste Gewebeveränderungen sichtbar machen kann, bevor sie tastbar oder durch andere Symptome erkennbar sind. Während der Untersuchung werden Ihre Brüste zwischen zwei Platten leicht komprimiert, um eine möglichst genaue Aufnahme zu erhalten. Es gibt zwei Hauptarten der Mammographie: die diagnostische Mammographie und die Screening-Mammographie.

Diagnostische Mammographie

Hierbei führen wir die spezielle Röntgenuntersuchung der Brust unabhängig von Ihrem Alter durch, wenn bei Ihnen Beschwerden vorliegen, die abgeklärt werden sollten – oder wenn es Anzeichen für eine Veränderung des Brustgewebes gibt. Dazu zählen z. B. ein tastbarer Knoten, ungewöhnliche Schmerzen sowie Hautveränderungen oder Auffälligkeiten, die in einer vorausgehenden Untersuchung entdeckt wurden.

Mehr dazu erfahren Sie hier: Auffälligkeiten Mammographie: Welche Veränderungen kann die Untersuchung abbilden?

Mammographie im Rahmen des Screening-Programms

Das Mammographie-Screening ist ein spezielles Vorsorgeprogramm, das darauf abzielt, Brustkrebs in einem möglichst frühen Stadium zu erkennen, noch bevor Symptome auftreten. Es richtet sich vor allem an Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren, da in dieser Altersgruppe das Risiko für Brustkrebs am höchsten und die Untersuchung besonders effektiv ist.

Beim Screening fertigen wir von jeder Brust eine Röntgenaufnahme in zwei Perspektiven an. Diese Bilder werten unsere Spezialistinnen und Spezialisten anschließend nach dem 4-Augen-Prinzip aus. Das Mammographie-Screening sollte in regelmäßigen Abständen – alle zwei Jahre – erfolgen. Es folgt strengen Qualitätsstandards, um die bestmögliche Sicherheit und Aussagekraft zu gewährleisten.

Der Vorteil des Mammographie-Screenings liegt in der Früherkennung. Je früher ein Tumor entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen und desto schonender lassen sich mögliche Behandlungen gestalten. Es handelt sich um ein freiwilliges Angebot, das Frauen in der Zielgruppe nach einer Einladung kostenfrei in Anspruch nehmen können.

Mammographie ab 35: Wann ist die Untersuchung sinnvoll?

Die Mammographie ab dem 35. Lebensjahr kann in bestimmten Situationen sinnvoll sein, auch wenn das reguläre Mammographie-Screening meist erst ab dem 50. Lebensjahr angeboten wird. Gründe für eine Mammographie in jüngeren Jahren können u. a. sein:

Familiäre Vorbelastung

Wenn nahe Verwandte (z. B. Mutter oder Schwester) an Brustkrebs erkrankt sind, insbesondere in einem jungen Alter, kann eine frühzeitige Mammographie empfehlenswert sein. Wenn Sie ein genetisch erhöhtes Risiko für die Krebserkrankung haben, etwa durch BRCA1- oder BRCA2-Mutationen, sollten Sie mit Ihrer Gynäkologin oder Ihrem Gynäkologen besprechen, ob eine Mammographie z. B. ab 35 Jahren für Sie sinnvoll ist.

Auffällige Beschwerden

Bei tastbaren Knoten, ungewöhnlichen Schmerzen, Veränderungen der Brustform oder Hautveränderungen kann eine Mammographie helfen, die Ursache abzuklären.

Kontrolluntersuchung

Nach vorangegangenen Auffälligkeiten, die beobachtet werden sollten, oder bei erhöhtem individuellem Risiko kann eine Mammographie auch ab 35 zur Verlaufskontrolle dienen.

Dichtes Brustgewebe

Frauen mit sehr dichtem Brustgewebe haben grundsätzlich ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs. Die spezielle Röntgenuntersuchung der Brust kann helfen, Veränderungen zu erkennen, die in anderen Untersuchungen evtl. nicht auffallen.

Kann die Mammographie ab 35 schädlich sein?

Die Mammographie ab 35 Jahren ist in der Regel sicher, jedoch gibt es Aspekte, die Sie beachten sollten:

Strahlenbelastung

Die Mammographie nutzt Röntgenstrahlen, was für Sie immer ein gewisses Maß an Strahlenexposition bedeutet. Diese liegt jedoch im niedrigen Bereich und ist speziell für medizinische Zwecke optimiert, sodass der Nutzen der Untersuchung in den meisten Fällen die Risiken überwiegt.

Bei Frauen ab 35 Jahren kann die Strahlenbelastung theoretisch ein etwas höheres Risiko darstellen, da das Brustgewebe oft dichter und empfindlicher ist. Deshalb wird die Mammographie in jungen Jahren meist nur bei begründetem Verdacht oder hohem Risiko durchgeführt.

Ihr großer Vorteil bei uns im Radiologischen Zentrum München: Wir nutzen eine moderne digitale Technologie. Diese ermöglicht eine noch geringere Strahlenbelastung im Vergleich zu herkömmlichen analogen Methoden.

Potenzielle Auswirkungen auf das Brustgewebe

Die Kompression der Brust während der Mammographie kann vorübergehend unangenehm oder schmerzhaft sein, hat aber keine langfristig schädigende Wirkung auf das Gewebe. Lesen Sie dazu auch unseren Blog-Artikel: Mammographie schmerzhaft: Tut die Untersuchung weh?

Es gibt zudem keine Hinweise darauf, dass die Untersuchung selbst das Risiko für Brustkrebs erhöht oder das Brustgewebe schädigt.

Mammographie ab 35
© elements.envato.com, "Fröhliche junge Frauen trinken Tee im Café" Von svitlanah

Wird in Ihrem Freundeskreis über Krebsvorsorge gesprochen? Dies kann wichtig sein um Erfahrungen auszutauschen und persönliche Bedenken aus dem Weg zu räumen.

Alternativen zur Mammographie für Frauen ab 35: Weitere Brustdiagnostik im Radiologischen Zentrum München

Neben der klassischen Mammographie bieten wir im RZM – besonders auch für Frauen um die Mitte Dreißig – neben der Mammographie weitere spezialisierte Verfahren zur Brustdiagnostik an:

Mamma-Sonographie (Brust-Ultraschall)

Die Ultraschalluntersuchung ist eine hervorragende Alternative zur Mammographie, insbesondere für Frauen unter 40 Jahren. Der Ultraschall eignet sich ideal, um Gewebeveränderungen auch in dichtem Brustgewebe sichtbar zu machen, ohne dass dabei Röntgenstrahlen eingesetzt werden.

Die Sonographie ermöglicht es, zwischen flüssigkeitsgefüllten Zysten und soliden Gewebeveränderungen zu unterscheiden. Sie ist völlig schmerz- sowie strahlungsfrei und daher besonders schonend. Insbesondere bei jungen Frauen mit Beschwerden wie tastbaren Knoten oder bei familiärem Risiko kann die Sonographie eine präzise und sichere Diagnostik bieten.

Sie kann außerdem die Mammographie ergänzen, wenn eine zusätzliche Abklärung notwendig ist.

Biopsie

Bei auffälligen Befunden können wir Gewebeproben entnehmen und diese im Labor untersuchen lassen.

Mamma-MRT (Magnetresonanztomographie der Brust)

Die MRT der Brust ist eine ausgezeichnete Alternative zur Mammographie für Frauen unter 40 Jahren, insbesondere bei bestimmten Risikofaktoren oder diagnostischen Fragestellungen. Diese Methode arbeitet ohne Röntgenstrahlen und ist daher besonders schonend, was gerade für jüngere Frauen von Vorteil ist.

Ein weiterer Vorteil der Brust-MRT ist ihre hohe Sensitivität, die es ermöglicht, selbst kleinste Veränderungen im Brustgewebe zu erkennen. Dies ist besonders wichtig bei dichtem Brustgewebe, das bei jüngeren Frauen häufig vorkommt und die Aussagekraft der Mammographie einschränken kann.

Die MRT wird vor allem bei Frauen mit erhöhtem familiärem Risiko für Brustkrebs oder bei unklaren Befunden, die in anderen Untersuchungen nicht eindeutig sind, eingesetzt. Sie bietet detaillierte Schnittbilder, die eine präzise Abklärung ermöglichen. Somit ist sie eine wertvolle Alternative oder Ergänzung zur Mammographie, wenn es um die bestmögliche Diagnostik geht.

Brustdiagnostik in München

Die Mammographie ab 35 ist in besonderen Fällen sinnvoll, sollte aber sorgfältig abgewogen werden. Bei unklaren Risiken oder Fragen empfiehlt es sich, mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt über alternative Untersuchungen wie Ultraschall oder MRT zu sprechen. Die Entscheidung hängt immer von Ihrem individuellen Gesundheitszustand und Risikoprofil ab.

Die umfassenden diagnostischen Möglichkeiten bei uns im Radiologischen Zentrum München ermöglichen eine präzise Abklärung und individuelle Betreuung.

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